Die Geschichte Dornbach´s

Salzburger Mönche kultivierten die Weinreben auf dem sonnigen Südhang des Schafberges. Die Siedlung erhielt den Namen Dornbach.

Aus dem Traditionsbuch von St.Peter in Salzburg erfahren wir, daß 1044 Graf Sighard IV. dem Stift St.Peter in Salzburg zwei Edelhufen aus seinem Besitz ad alsam schenkte, die als ursprüngliche Siedlungen von Dornbach und Hernals angenommen werden. Dornbach blieb im Besitze der Salzburger Benediktiner. Zur Verwaltung der Güter wurde ein Stiftshof errichtet. Im Jahre 1139 wird in einer Urkunde von einer "Kapelle in dem Orte welcher Als" genannt wird, berichtet.  Dornbach erholte sich nur langsam von den Zerstörungen der Türkenbelagerungen. Die Kirche wurde mehrfach umgebaut, dann abgetragen und nach Entwürfen von Clemens Holzmeister 1931 neu errichtet.

Dornbach um 1900

An der Wende vom 18. zum 19.Jahrhundert begann der Aufstieg. Dornbach wurde "die Sommerfrische der Wiener". Familien des Adels, des Wirtschaftsbürgertums und bürgerlich-intelektueller Schichten mieteten Sommerwohnungen auf dem Land oder bauten selbst Villen und Sommerhäuser (Kuffner, Gerold, Schoeller, Artaria etc.). 1825 eröffnete der Dornbacher Fuhrwerksunternehmer Paul Konrath einen Stellwagendienst, der die Ausflügler von Wien nach Dornbach und Hernals brachte.  

exkurs: Neuwaldegg

Das heutige Neuwaldegg wird nach dem ersten Türkenkrieg im Jahre 1537 erstmals urkundlich erwähnt. Vorher wurde es  Ober-Dornbach, Ober-Aigen oder Oberes Gut genannt. Stephan Agler baute dort einen prächtigen Gutshof, welchen er Waldegghof bzw.Neuwaldegg nannte. Dieses Gut wurde zu einem Herrensitz, der Bau wurde immer mehr erweitert, bis an seiner Stelle ein prächtiges Schloß entstand. Freiherr von Bartholotti verkaufte es an den Grafen Lacy, der im Jahre 1765 das Schloß umbauen und den herrlichen Park zu einem englischen Landschaftsgarten anlegen ließ.  Nach Lacy’s Tod gelangten Schloß und Park in den Besitz der Familie Schwarzenberg. Diese ließen die Kunstschätze auf ihre Güter nach Böhmisch Krumau überführen, das Schloß und der Park verfielen. 1951 erwarb die Erzdiözese das Schloß, baute es zu einem Bildungszentrum um  und ließ es vollständig renovieren. Den Park erwarb 1958 die Gemeinde Wien, die ihn nach einer gründlichen Sanierung der Bevölkerung als Naherholungsgebiet zur Verfügung stellte.
1998 wurde der Betrieb im Schloß eingestellt, das Schloß stand zum Verkauf. 2002 wurde das Schloß von der amerikanischen Stiftung EICEE übernommen  und wird nun wieder restauriert.

Unser Bezirk war schon immer geschichtsträchtiger Boden und hat eine wechselvolle Geschichte erlebt. Die erste Türkenbelagerung 1529 und die zweite Türkenbelagerung 1683 zerstörten große Teile unseres Gebietes, unter zwei Pestepidemien 1679/80 und 1713 hatten wir zu leiden. Auch die Franzoseninvasionen im 19.Jh. hemmten die weitere Entwicklung.

 

 
 
 

Die im Jahre 1866 erbaute zur St.­Anna-Kapelle steht ca. 30 Jahre noch mit dem Eingang zur Straßenfront und wird erst in späteren Jahren gedreht. Zur Ge­schichte der Anna-Kapelle ver­weisen wir auf das erschöpfende Büchlein „Die Anna-Kapelle" von H. M. Steinmetz.Die St.-Anna-Kapelle wurde 1713 aus Dank für die Errettung vor der Pest errichtet. Vorher stand hier ein dem Veith Wolf gehörendes Haus, das mehrmals vom Hoch­wasser der Als weggeschwemmt wurde.

Wir gehen weiter zur links gelegenen Schwarzenbergmeierei, die ein wahrlich wechselvolles Schicksal hatte. Graf Lacy hatte mit dem Schloss Neuwaldegg auch die Meierei erworben. Die rückwärtig gelegenen Gebäude stammen teilweise noch aus derBarockzeit und wurden seit Lacy's Zeiten als Dienerwoh­nungen, Stallungen und Remisen verwendet. In dem rückwärtigen alten „Stöckl", welches jetzt als Kanzlei dient, wurden zeitweise auch Gerichtstage abgehalten, denn Dornbach und Ober­Dornbach, wie Neuwaldegg früher auch hieß, hatten eine eigene Gerichtsbarkeit. Einige der Rich­ter sind bekannt: Andre Netzger bis 1750, Matthias Nefzger bis 1765, Johann Baumgruber ab 1864.

Aber die Meierei birgt auch ein schauerliches Geheimnis: 1830 erschoss sich der herrschaftliche Gutsverweser Van den Abeele in der Kanzlei der Meierei. Etwa zur selben Zeit wurde Graf Lacy's Grabstätte, die „Moritzruh" aufge­brochen und ein diamantbesetzter Degen gestohlen. Bis heute wollen die Gerüchte nicht verstummen, dass hier ein Zusammenhang besteht.

St.Anna Kapelle
 

1834 pachtete der Tiroler Franz Lechner die Meierei und brachte neues Leben in den Betrieb. Neben „echten Tiroler Kühen" erfreuten auch „echte Tiroler" und besonders „echte Tirolerinnen" die Wiener. Die Nachfolger der Tiroler Kühe standen übrigens noch lange im Stall und gaben gute Milch.

Lechner war aber auch ein lustiger Bursch und veranstaltete immer am Aschermittwoch so genannte „Faschingsbegräbnisse". Noch vor zwei Jahren (1864) gab es am Faschingsmontag und -dienstag große Maskenumzüge in Dornbach mit enormen Publikumsandrang.

Leider hatte Franz Lechner ein cholerisches Temperament und erschoss im Streit einen höheren Offizier des Regimentes Windischgrätz. Aus Furcht vor Ent­deckung der bösen Tat nahm er sich selbst das Leben.

Noch Jahrzehnte danach war die Schwarzenbergmeierei ein beliebtes Ausflugsziel unserer Eltern, resp. Großeltern, und ge­meinsam mit der um die Jahrhundertwende entstandenen Tanz­
veranda ein Tusculum*) Wiener Gemütlichkeit. Trotz Bemühun­gen einer Bürgerinitiative wurde sie niedergerissen und eine Art Attrappe der Tanzveranda im Schlosspark aufgestellt. Eines der Barockhäuser blieb erhalten, allerdings mit trüben Zukunftsaussichten.

Wir verlassen nun die Schwarzenbergmeierei und gehen an der rechts gelegenen Villa Demel vor­bei zum berühmten Gasthaus „Zum Braunen Hirschen".

Das „Hirschenwirtshaus" war damals das, was der Dommayer in Hietzing ist, eine Oase des guten Essens und der kultivierten Unterhaltung. „Vertrauenswürdige Männer behaupten", so schreibt unser Reiseführer, „dass damals in einem Jahre 36.000 Backhendein consumiert wurden".

Nun, so ein Backhenderl wollen wir uns nicht entgehen lassen, also - hinein in die gute Stube, ehe wir den Spaziergang hinaus nach Neuwaldegg fortsetzen.

*) tusculum = „behaglicher Wohnsitz" bzw. „Lieblingsaufenthalt".

 
 

 

 

> Die Ortsentwicklung (DORNBACH´S Geschichte)

Die kleine Ansiedlung am Fuße des Wienerwaldes hieß von 1150 an »Tornpach« bzw. »Dornpach«, der Name »Dornbach« wurde erstmals 1206 urkundlich erwähnt. Wesentlichen Anteil an der Entwicklung hatte das Stift St. Peter in Salzburg, das im 12. Jh. Besitzer des Schafberges, des Eselsberges (niederösterreichischer Teil des Gallizinberges) und des Gutes »zeme Ruoprentis« wurde. Zwei Huben gehören heute noch dem Stift bzw. sind Pfarrkirchengut. Die aus Salzburg kommenden Mönche verwalteten diese Huben, rodeten die Wälder und legten Verkehrswege an. Nach einigen Rechtsstreitigkeiten mit den Markgrafen wurde dieses Stück Land am Dornbach 1136 vom babenbergischen Markgraf Leopold III. endgültig dem Stift übertragen. 1138 ist bereits eine Kapelle nachweisbar, 1139 weihte der Passauer Bischof eine neue Kirche ein und bewilligte den Salzburger Mönchen die Seelsorge. 1156 kam es zu weiteren Schenkungen. Die Pfarrerhebung erfolgte 1251. In schwierigen Zeiten wurden stets Mönche vom Stift St. Peter vorübergehend nach Dornbach gesandt, um für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Rings um das geistliche Anwesen drängten sich allmählich Häuser und ein Dorf erblühte mitten im Wald. Wolf, Luchs und Bären hausten in den Wäldern. Diese Siedlung dürfte, dem Alsbach folgend, vom jetzigen Rupertusplatz bis zur Knollgasse gelegen sein. Mittelpunkt der Siedlung war der Stiftshof zu Dornbach. Im 16. Jh. bereitete die Pest der weiteren Entwicklung ein vorläufiges Ende: Wie in vielen Teilen Europas starb auch in Dornbach ein großer Teil der Bevölkerung.  
 

Für die nächste Pestwelle (1713) liegen bereits konkrete Zahlen vor: Von den 60 Häusern in Dornbach und Neuwaldegg wurden 32 von der Pest erfasst, von 300 Einwohnern starben 130. Das Ende der Epidemie war der Anlass, 1713 eine Kapelle – zunächst aus Holz – zu bauen, die den Namen Anna-Kapelle, nach der Hl. Anna, der Pestpatronin, erhielt. Bereits 1717 folgte die Errichtung eines Stein- bzw. Ziegelbaus. Die Kapelle erhielt später einen Chor und einen Glockenturm und wurde mehrmals renoviert und vergrößert. (Nicht zu verwechseln mit der heutigen Anna-Kapelle, die an der Stelle der alten, jedoch wegen des zunehmenden Verkehrs in den Jahren 1908-1910 um 90° gedreht errichtet wurde.)

In der Biedermeierzeit wurden Dornbach und Neuwaldegg um 1830 zu einem beliebten Ausflugsziel für die Wiener. Man fuhr mit dem Fiaker (das war teuer) oder mit dem »Zeiserlwagen«, einem von Pferden gezogenen ungefederten Holzwagen mit einem langgezogenen Korbgeflecht, der bis zu 12 Personen fasste, nach Dornbach oder Neuwaldegg. 1865 verkehrte die erste Pferdebahn Wiens vom Schottentor bis Hernals, 1866 wurde eine Probebahn bis Dornbach geführt und die Straße nach Neuwaldegg ausgebaut. Die »güldene Waldschnepfe«, ein 1883 durch den Baumeister Glaser errichteter Einkehrgasthof, wurde zum »In-Lokal« des hochrangigen Bürgertums, des Adels und aller, die zur »Gesellschaft« zählten.
Hier spielten die
Schrammeln auf und bekannte Volkssänger traten auf. Selbst Kronprinz Rudolf war hier ein häufiger Gast.
 
    

1840 wurden die ersten Villen in der Andergasse errichtet. Dennoch bestand Dornbach bis in das letzte Viertel des 19. Jhs hauptsächlich aus Weinbergen und Wiesenflächen. Dann aber wurden Weinberge und Wiesenflächen zunehmend als Baugründe für Villen mit Parkanlagen verkauft. Zahlreiche Villen errichtete Baumeister Franz Glaser in Dornbach. Für sich baute er drei Villen in der Franz Glaser-Gasse. In den Jahren 1890-1892 wurden die bis dahin selbstständigen niederösterreichischen Gemeinden Hernals, Dornbach und Neuwaldegg eingemeindet. Seither bilden sie den 17. Wiener Gemeindebezirk mit dem Namen Hernals.1911 erfolgte mit der Errichtung der ersten Schrebergärten ein neuer Besiedelungsboom. 1918 wurden Wiesenflächen parzelliert und als Kleingärten bewirtschaftet aber auch Einfamilien- und Pachtvillen gebaut. In den 30er Jahren des 20. Jhs. setzte der Umbau der alten Dornbacher Pfarrkirche durch Clemens Holzmeister und die Errichtung neuer Wohnanlagen am Hang des Heuberges moderne Akzente.

Dort ist auch der berühmte Dornbacher Pfarrheurige zu hause: Näheres zur Geschichte des Pfarrheurigens "ausg´steckt is..."

Seit dem Ende des 20. Jhs. werden in großer Zahl Luxuseigentumswohnungen errichtet.
Dennoch konnte das idyllische Dorf seinen charmanten Dorfcharakter bis heute bewahren. Hoffen wir, dass das so bleibt!

 

> Medizinische Versorgung Dornbachs:

 

>> Auch auf eine traditionsreiche Apotheke kann Dornbach verweisen: In der Kurve der Vollbadgasse befindet sich seit über 130 Jahren die Apotheke "zum Engel" die 2004 wohl im revolutionärsten Stil für Apotheken ganz Wiens umgebaut wurde:   sie wurde zur "Armonia"

   

Alle Einzelheiten gibts auf der Homepage der Armoniaapotheke

 

> Sogar ein Spital ist in Dornbach beheimatet:

1934 entstand das Ordensspital "Göttlicher Heiland", das heute modernsten Standard bietet:

Näheres zur Geschichte des Hauses auf der Homepage des Spitals

 

 

> Auch ein einst berühmter Fußballklub ist in Dornbach zu Hause:

Der WIENER SPORTKLUB:                     

                                              Sportklubplatz um 1903

Wiener Sport-Club, WSC, durch Zusammenschluss aus dem 1883 gegründeten Wiener Cyclisten-Club und der Wiener Sportvereinigung hervorgegangener Fußballverein; Vereinsfarben Schwarz-Weiß, beheimatet in Dornbach (Wien 17). Die Mannschaft wurde 1922, 1958 und 1959 österreichischer Meister sowie 1922 Cupsieger. Als 1974 die oberste Spielklasse in Österreich von 17 auf 10 Vereine reduziert wurde, musste der Wiener Sport-Club absteigen, schaffte aber 1977 den Wiederaufstieg; Ende der 80er Jahre geriet der Verein in eine Krise (1994 Konkurs), seither konnte an die Erfolge der Vergangenheit nicht mehr angeschlossen werden.

Alles Nähere zur ruhmreichen Geschichte und der traurigen Gegenwart findest du hier .

 

>> Das sportliche Wohl der Dornbacher kann am Sportzentrum Marswiese (allerdings nicht mehr ganz in Dornbach) ertüchtigt werden !!

> Eines der lieblichsten Bäder von ganz Wien liegt (fast) in Dornbach:  

 

->weitere Fotos

Nostalgie im Waldbad-Pool  - das Bad Neuwaldegg


Am Fuße des Heubergs gelegen, versteckt sich unter hohen Bäumen das kleine, idyllische Neuwaldegger Bad. Das Privatbad wurde in den Zwanzigerjahren erbaut, zwischen alten Holzkästchen und Umkleidekabinen ist der nostalgisch-verstaubte Charme förmlich riechbar. Auf den Liegewiesen rund um das Schwimmbecken lässt sich auch an gut besuchten Tagen ein ruhiges, schattiges Plätzchen im Gras oder auf einer der Holzpritschen finden. Seit siebzig Jahren ist das
Neuwaldegger Bad in Familienbesitz, 1979 übernahm Eva Dolezel das Bad von ihrem Vater und das bis dahin verpachtete Buffet gleich dazu. Seither sorgt die Chefin dafür, dass die Gäste hier nicht nur völlig unhektisch planschen können, sondern auch ausgezeichnet bekocht werden: mit faschiertem Braten, Erdäpfelgulasch und Reisfleisch ? passend zum Ambiente wie bei Oma.
Neuwaldegger Bad, 17., Promenadeg. 58, Tel. 486 24 52, tägl. 9-18.30 Uhr, Endstation Linie 43, 5 Min. Fußweg, Eintritt: E 14,- / E 11,- (ab 12.30 Uhr) / E 6,- (ab 15.30 Uhr), Ermäßigung für Studierende

Das Bad hat sogar einen eigenen Geocache

 

 
Und nicht zuletzt hat Dornbach noch einen riesen Vorteil: es ist umgeben von der grünen Lunge Wiens die zum spazieren, laufen, spielen und Mountainbiken einlädt - dem

 

So klein Dornbach auch sein mag, war es doch groß genug, um wiederholt von den »großen« Ereignissen der Geschichte eingeholt zu werden:

> Kriege
Ende des 15. Jhs. richteten die Reiter des Ungarnkönigs Matthias Cor
vinus
, die plündernd das Tal der Als durchzogen, große Schäden an.
Der 1. Türkenbelagerung 1529 fielen die meisten Häuser und die Dornbacher Kirche dem Feuer zum Opfer. Sie wurde 1536 neu aufgebaut.
Ende des 16. Jhs. begannen die Kämpfe der Reformationszeit. Durch die Nähe der protestantischen Hochburg Hernals fand auch in Dornbach die Lehre Luthers viele Anhänger. 1683 wurden bei der 2. Türkenbelagerung viele Einwohner getötet oder von den Türken verschleppt; die Ortschaften Dornbach und Neuwaldegg und die Dornbacher Kirche wurden niedergebrannt. (Diese Kirche konnte mit Spenden des Salzburger Abtes Edmund 1687 wieder aufgebaut werden.). Am 12.9.1683 kam es in den Ebenen hinter Neuwaldegg zu weiteren blutigen Gefechten zwischen Türken und polnischen Entsatztruppen. Zunächst wurden die angreifenden Polen vor Dornbach zurückgedrängt. Die Entscheidung fiel, als sich an den Abhängen des Heu- und Gallizinberges deutsche Infanterieregimenter postierten und der polnische König Sobieski mit seinen Husaren und Dragonern entlang den Ufern des Alsbaches vordringen konnte. Die Schlacht fand im Bereich des Frauenfeldplatzes statt. Die Türken konnten schließlich in die Flucht geschlagen werden. daran erinnert neben Bezeichnungen wie »Türkenritthof« auch das in der Hernalser Hauptstraße aufgestellte
Türkenkreuz.
Zur Zeit der Franzosenkriege wurden die Ortschaften Dornbach und Neuwaldegg in den Jahren 1805 und 1809 von den Franzosen, die sich hier einquartiert hatten, arg mitgenommen. Das Dorf Dornbach, das bereits zur »ersten richtigen Sommerfrische nächst Wien« geworden war, wurde erst geplündert und dann verwüstet. Selbst kleine Anwesen blieben nicht verschont. 1809 befand sich in Dornbach eine Art Zentralspital; das
Schloss Neuwaldegg diente der Generalität als Unterkunft.
Ende des 19. Jahrhunderts spielten in Dornbach und Neuwaldegg die berühmten Schrammeln auf. Vielleicht traten sie auch schon im ältesten Gasthaus Dornbach, dem "König von Ungarn" auf.

 
 

 

> Naturereignisse
Die von den umliegenden Hügeln kommenden Wasseradern bilden den Dornbach. Dieser ist der wichtigste Quellfluss der Als. Deren Lauf beträgt über 10 000 m. Damit ist die Als nach dem Wienfluss der längste der Wienerwaldbäche, die in der Donau münden. Damals waren entlang des Alsbaches zahlreiche Mühlen angesiedelt. Nach plötzlichen Regengüssen schwoll die Als rasch an und verursachte große Überschwemmungen. Nachdem es bereits in den Jahren 1741, und 1779 enorme Schäden gab, kam es 1785 zur Katastrophe. Die Als schoss gleich einem Strom daher und setzte die niedrigen Häuser bis zum Dach unter Wasser. Die nächste Flut folgte 1845. Wiederum gab es große Schäden, Baumstämme rissen sogar Brücken und Stege weg.
Um die Wassermassen bändigen zu können, begann man 1877 mit der Regulierung des Alsbaches, streckenweise musste ein neues Bett geschaffen werden. Die Einwölbung erfolgte um 1885. Dennoch kam es 1907 neuerlich zu einer gewaltigen Überflutung, als das Sammelbecken in Neuwaldegg überging. Die Wassermassen wälzten sich durch die Alszeile, überschwemmten den Elterleinplatz und ergossen sich durch die Hernalser Hauptstraße. 1911 wurde schließlich die letzte Teilstrecke von der Neuwaldeggerstrasse bis zur Artariastraße eingewölbt. Mit der Errichtung des Alsbach-Entlastungskanals endeten 1913 die Überschwemmungen. Die letzten baulichen Maßnahmen zur Regulierung erfolgten nach dem 2. Weltkrieg (nach 1945). In jüngster Zeit gingen die Stadtplaner dazu über den Lauf des Baches wieder naturnaher zu gestalten und so einen teilweisen Rückbau der, nicht wirklich schönen, Verbauung
zu ermöglichen.