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Die Ortsentwicklung (DORNBACH´S Geschichte)
Die kleine Ansiedlung am Fuße des Wienerwaldes hieß von 1150
an »Tornpach« bzw. »Dornpach«, der Name »Dornbach« wurde
erstmals 1206 urkundlich erwähnt. Wesentlichen Anteil an der
Entwicklung hatte das
Stift St. Peter in Salzburg,
das im 12. Jh. Besitzer des Schafberges, des Eselsberges
(niederösterreichischer Teil des Gallizinberges) und des
Gutes »zeme Ruoprentis« wurde. Zwei Huben gehören heute noch
dem Stift bzw. sind Pfarrkirchengut. Die aus Salzburg
kommenden Mönche verwalteten diese Huben, rodeten die Wälder
und legten Verkehrswege an. Nach einigen
Rechtsstreitigkeiten mit den Markgrafen wurde dieses Stück
Land am Dornbach 1136 vom babenbergischen Markgraf Leopold
III. endgültig dem Stift übertragen. 1138 ist bereits eine
Kapelle nachweisbar, 1139 weihte der Passauer Bischof eine
neue Kirche ein und bewilligte den Salzburger Mönchen die
Seelsorge. 1156 kam es zu weiteren Schenkungen. Die
Pfarrerhebung erfolgte 1251. In schwierigen Zeiten wurden
stets Mönche vom Stift St. Peter vorübergehend nach Dornbach
gesandt, um für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Rings um das
geistliche Anwesen drängten sich allmählich Häuser und ein
Dorf erblühte mitten im Wald. Wolf, Luchs und Bären hausten
in den Wäldern. Diese Siedlung dürfte, dem Alsbach folgend,
vom jetzigen Rupertusplatz bis zur Knollgasse gelegen sein.
Mittelpunkt der Siedlung war der Stiftshof zu Dornbach. Im
16. Jh. bereitete die Pest der weiteren Entwicklung ein
vorläufiges Ende: Wie in vielen Teilen Europas starb auch in
Dornbach ein großer Teil der Bevölkerung. |
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Für die nächste Pestwelle (1713)
liegen bereits konkrete Zahlen vor: Von den 60 Häusern in
Dornbach und Neuwaldegg wurden 32 von der Pest erfasst, von
300 Einwohnern starben 130. Das Ende der Epidemie war der
Anlass, 1713 eine Kapelle – zunächst aus Holz – zu bauen,
die den Namen
Anna-Kapelle, nach der
Hl. Anna, der Pestpatronin, erhielt. Bereits 1717 folgte die
Errichtung eines Stein- bzw. Ziegelbaus. Die Kapelle erhielt
später einen Chor und einen Glockenturm und wurde mehrmals
renoviert und vergrößert. (Nicht zu verwechseln mit der
heutigen Anna-Kapelle,
die an der Stelle der alten, jedoch wegen des zunehmenden
Verkehrs in den Jahren 1908-1910 um 90° gedreht errichtet
wurde.) |
In der Biedermeierzeit wurden Dornbach und Neuwaldegg um 1830 zu einem
beliebten Ausflugsziel für die Wiener. Man fuhr mit dem Fiaker (das war
teuer) oder mit dem »Zeiserlwagen«, einem von Pferden gezogenen
ungefederten Holzwagen mit einem langgezogenen Korbgeflecht, der bis zu 12
Personen fasste, nach Dornbach oder Neuwaldegg. 1865 verkehrte die erste
Pferdebahn Wiens vom Schottentor bis Hernals, 1866 wurde eine Probebahn
bis Dornbach geführt und die Straße nach Neuwaldegg ausgebaut. Die »güldene
Waldschnepfe«, ein 1883 durch den Baumeister Glaser
errichteter Einkehrgasthof, wurde zum »In-Lokal« des hochrangigen Bürgertums,
des Adels und aller, die zur »Gesellschaft« zählten.
Hier spielten die
Schrammeln
auf und bekannte Volkssänger traten auf.
Selbst Kronprinz Rudolf war hier ein häufiger Gast. |
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1840 wurden die ersten
Villen
in der Andergasse errichtet. Dennoch bestand Dornbach bis
in das letzte Viertel des 19. Jhs hauptsächlich aus Weinbergen und
Wiesenflächen. Dann aber wurden Weinberge und Wiesenflächen zunehmend
als Baugründe für Villen mit Parkanlagen verkauft. Zahlreiche Villen
errichtete Baumeister Franz Glaser in Dornbach. Für sich baute er drei
Villen in der Franz Glaser-Gasse. In den Jahren 1890-1892 wurden die bis
dahin selbstständigen niederösterreichischen Gemeinden Hernals, Dornbach
und Neuwaldegg eingemeindet. Seither bilden sie den 17. Wiener
Gemeindebezirk mit dem Namen Hernals.1911 erfolgte mit der Errichtung der
ersten Schrebergärten ein neuer Besiedelungsboom. 1918 wurden Wiesenflächen
parzelliert und als Kleingärten bewirtschaftet aber auch Einfamilien- und
Pachtvillen gebaut. In den 30er Jahren des 20. Jhs. setzte der Umbau der
alten
Dornbacher
Pfarrkirche durch Clemens Holzmeister und die Errichtung neuer
Wohnanlagen am Hang des Heuberges moderne Akzente.
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Dort
ist auch der berühmte
Dornbacher Pfarrheurige zu hause:
Näheres
zur
Geschichte des Pfarrheurigens
- "ausg´steckt is..."
Seit dem Ende des 20.
Jhs. werden in großer Zahl Luxuseigentumswohnungen errichtet.
Dennoch konnte das idyllische Dorf seinen charmanten Dorfcharakter bis
heute bewahren. Hoffen wir, dass das so bleibt!
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> Medizinische Versorgung Dornbachs:
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Auch auf eine traditionsreiche Apotheke
kann
Dornbach verweisen: In der Kurve der Vollbadgasse befindet sich seit über
130 Jahren die Apotheke "zum Engel" die 2004 wohl im
revolutionärsten Stil für Apotheken ganz Wiens umgebaut
wurde: sie wurde zur "Armonia"
Alle Einzelheiten gibts
auf der
Homepage
der Armoniaapotheke
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Sogar ein Spital ist in Dornbach
beheimatet:
1934 entstand das
Ordensspital "Göttlicher Heiland",
das heute modernsten Standard bietet:
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> Auch ein
einst berühmter Fußballklub ist in Dornbach zu Hause:
Der WIENER SPORTKLUB:
Sportklubplatz um 1903
Wiener Sport-Club, WSC, durch Zusammenschluss aus dem
1883
gegründeten
Wiener
Cyclisten-Club und der
Wiener
Sportvereinigung hervorgegangener Fußballverein; Vereinsfarben
Schwarz-Weiß, beheimatet in Dornbach (Wien 17). Die Mannschaft wurde
1922, 1958 und 1959
österreichischer
Meister sowie 1922 Cupsieger. Als 1974 die oberste Spielklasse in
Österreich
von 17 auf 10 Vereine reduziert wurde, musste der
Wiener Sport-Club
absteigen, schaffte aber 1977 den Wiederaufstieg; Ende der 80er Jahre
geriet der Verein in eine Krise (1994 Konkurs), seither konnte an die
Erfolge der Vergangenheit nicht mehr angeschlossen werden.
Alles Nähere zur ruhmreichen Geschichte und der
traurigen Gegenwart findest du
hier
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Das sportliche Wohl
der Dornbacher kann am
Sportzentrum Marswiese
(allerdings nicht mehr ganz in Dornbach)
ertüchtigt werden !!
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Eines der lieblichsten Bäder von ganz Wien liegt (fast) in Dornbach:

->weitere
Fotos
Nostalgie im Waldbad-Pool - das Bad Neuwaldegg
Am Fuße des Heubergs gelegen, versteckt sich unter hohen Bäumen das
kleine, idyllische Neuwaldegger Bad. Das Privatbad wurde in den
Zwanzigerjahren erbaut, zwischen alten Holzkästchen und
Umkleidekabinen ist der nostalgisch-verstaubte Charme förmlich
riechbar. Auf den Liegewiesen rund um das Schwimmbecken lässt sich
auch an gut besuchten Tagen ein ruhiges, schattiges Plätzchen im
Gras oder auf einer der Holzpritschen finden. Seit siebzig Jahren
ist das Neuwaldegger Bad in Familienbesitz, 1979 übernahm Eva
Dolezel das Bad von ihrem Vater und das bis dahin verpachtete Buffet
gleich dazu. Seither sorgt die Chefin dafür, dass die Gäste hier
nicht nur völlig unhektisch planschen können, sondern auch
ausgezeichnet bekocht werden: mit faschiertem Braten,
Erdäpfelgulasch und Reisfleisch ? passend zum Ambiente wie bei Oma.
Neuwaldegger Bad, 17., Promenadeg. 58, Tel. 486 24 52, tägl. 9-18.30
Uhr, Endstation Linie 43, 5 Min. Fußweg, Eintritt: E 14,- / E 11,-
(ab 12.30 Uhr) / E 6,- (ab 15.30 Uhr), Ermäßigung für Studierende
Das Bad hat sogar einen eigenen Geocache |
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Und nicht zuletzt hat Dornbach noch einen riesen Vorteil:
es ist umgeben von der grünen Lunge Wiens die zum spazieren, laufen,
spielen und Mountainbiken einlädt - dem

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So klein Dornbach auch sein mag, war es doch groß genug, um wiederholt
von den »großen« Ereignissen der Geschichte eingeholt zu werden:
> Kriege
Ende des 15. Jhs. richteten die Reiter des Ungarnkönigs Matthias Corvinus,
die plündernd das Tal der Als durchzogen, große Schäden an.
Der 1. Türkenbelagerung 1529 fielen die meisten Häuser und die
Dornbacher Kirche dem Feuer zum Opfer. Sie wurde 1536 neu aufgebaut.
Ende des 16. Jhs. begannen die Kämpfe der Reformationszeit. Durch die Nähe
der protestantischen Hochburg Hernals fand auch in Dornbach die Lehre
Luthers viele Anhänger. 1683 wurden bei der 2. Türkenbelagerung viele
Einwohner getötet oder von den Türken verschleppt; die Ortschaften
Dornbach und Neuwaldegg und die Dornbacher Kirche wurden niedergebrannt.
(Diese Kirche konnte mit Spenden des Salzburger Abtes
Edmund 1687 wieder aufgebaut werden.). Am 12.9.1683 kam es in den Ebenen
hinter Neuwaldegg zu weiteren blutigen Gefechten zwischen Türken und
polnischen Entsatztruppen. Zunächst wurden die angreifenden Polen vor
Dornbach zurückgedrängt. Die Entscheidung fiel, als sich an den Abhängen
des Heu- und Gallizinberges deutsche Infanterieregimenter postierten und
der polnische König Sobieski mit seinen Husaren und Dragonern entlang den
Ufern des Alsbaches vordringen konnte. Die Schlacht fand im Bereich des
Frauenfeldplatzes statt. Die Türken konnten schließlich in die Flucht
geschlagen werden. daran erinnert neben Bezeichnungen wie »Türkenritthof«
auch das in der Hernalser Hauptstraße aufgestellte
Türkenkreuz.
Zur Zeit der Franzosenkriege wurden die Ortschaften Dornbach und
Neuwaldegg in den Jahren 1805 und 1809 von den Franzosen, die sich hier
einquartiert hatten, arg mitgenommen. Das Dorf Dornbach, das bereits zur
»ersten richtigen Sommerfrische nächst Wien« geworden war, wurde erst
geplündert und dann verwüstet. Selbst kleine Anwesen blieben nicht
verschont. 1809 befand sich in Dornbach eine Art Zentralspital; das
Schloss Neuwaldegg diente der Generalität als Unterkunft.
Ende des 19.
Jahrhunderts spielten in Dornbach und Neuwaldegg die berühmten
Schrammeln
auf. Vielleicht traten sie auch schon im ältesten Gasthaus Dornbach, dem
"König von Ungarn" auf.
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> Naturereignisse
Die von den umliegenden Hügeln kommenden Wasseradern bilden den Dornbach.
Dieser ist der wichtigste Quellfluss der Als. Deren Lauf beträgt über 10
000 m. Damit ist die Als nach dem Wienfluss der längste der Wienerwaldbäche,
die in der Donau münden. Damals waren entlang des Alsbaches zahlreiche
Mühlen angesiedelt. Nach plötzlichen Regengüssen schwoll die Als
rasch an und verursachte große Überschwemmungen. Nachdem es bereits in
den Jahren 1741, und
1779 enorme Schäden gab, kam es 1785 zur Katastrophe. Die Als
schoss gleich einem Strom daher und setzte die niedrigen Häuser bis zum
Dach unter Wasser. Die nächste Flut folgte 1845. Wiederum gab es große
Schäden, Baumstämme rissen sogar Brücken und Stege weg.
Um die Wassermassen bändigen zu können, begann man 1877 mit der
Regulierung des Alsbaches, streckenweise musste ein neues Bett geschaffen
werden. Die Einwölbung erfolgte um
1885. Dennoch kam es 1907 neuerlich zu einer gewaltigen Überflutung, als
das Sammelbecken in
Neuwaldegg überging. Die Wassermassen wälzten sich durch die Alszeile,
überschwemmten den Elterleinplatz und ergossen sich durch die Hernalser
Hauptstraße. 1911 wurde schließlich die letzte Teilstrecke von der
Neuwaldeggerstrasse bis zur Artariastraße eingewölbt. Mit der Errichtung
des Alsbach-Entlastungskanals endeten 1913 die Überschwemmungen. Die
letzten baulichen Maßnahmen zur Regulierung erfolgten nach dem 2.
Weltkrieg (nach 1945). In
jüngster Zeit gingen die Stadtplaner dazu über den Lauf des Baches
wieder naturnaher zu gestalten und so einen teilweisen Rückbau der, nicht
wirklich schönen, Verbauung
zu ermöglichen.
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